Spezialkameras für die Frühchenintensivstation

Wohltäterin unterstützt Frühgeborene und ihre Eltern

Schwäbisch Hall – Am Diakoneo Diak Klinikum hat die Versorgung von Frühgeborenen einen besonderen Stellenwert. So konnte jetzt auf der Frühchenintensivstation der Klinik für Kinder und Jugendliche ein spezielles Kamerasystem installiert werden, das dank der Unterstützung des Fördervereins beuteltigerstark und durch großzügige Einzelspenden angeschafft werden konnte.

Zum Welt-Frühgeborenen-Tag hat das Diak Klinikum auf die besondere Situation von Eltern unter den erschwerten Rahmenbedingungen durch die Corona-Pandemie hingewiesen. Speziell ausgebildete Pflegefachkräfte, Ärztinnen und Ärzte kümmern sich 24 Stunden, 7 Tage die Woche in der Frauenklinik und auf der Kinderintensivstation um Kinder, falls deren Start ins Leben anders als geplant verläuft oder viel zu früh beginnt.

Die Einhaltung von Corona-Regeln haben Auswirkungen auf Frühgeborene, Eltern und Geschwister. Wegen der Pandemie ist in vielen Ländern der Körperkontakt zwischen Eltern und ihren Babys eingeschränkt. Heidrun Hansen aus Sulzbach-Laufen ist selbst Großmutter eines zu früh geborenen Kindes. „Ich habe hautnah erlebt, wie belastend es für eine Familie ist. Mein Enkelkind kam zu früh auf die Welt und wurde hier am Diak Klinikum betreut. Ich wollte jetzt einfach etwas zurückgeben“, sagt sie. Die Wohltäterin erfuhr von diesem Projekt und war sofort von der praktischen und einfachen Unterstützung durch das Babywatch-Systems überzeugt. Deshalb hat die Heidrun-Hansen-Stiftung zur Förderung von Kindern und Jugendlichen, die sie ins Leben gerufen hat, spontan 25.000 Euro gespendet, die zum größten Teil für die Anschaffung eines speziellen Kamerasystems und für die Kinderintensivstation eingesetzt werden.

Das Babywatch-System ermöglicht Eltern, ihr Kind auf dem Handy oder Computer live sehen zu können. So kann Digitalisierung einen großen Schritt zur aktiven Bindung beitragen. Isabell Rathgeb, Vorsitzende des Fördervereins der Klinik für Kinder und Jugendliche, ist froh über eine so großzügige Unterstützung. „Es ist gerade für Eltern von Frühchen enorm wichtig, Kontakt und Bindung aufzubauen – insbesondere in der Corona-Zeit, wo Besuche im Krankenhaus ohnehin schwieriger sind. So können auch die Geschwisterkinder ihr neues Geschwisterchen kennenlernen. Das ist familienorientierte Rundumversorgung.“ Jürgen Lechner ist Bereichsleiter der Sparkasse und für Stiftungen zuständig. Zusammen mit Fördervereinsvorständin Gisela Breitschwerdt vermittelte er die Heidrun-Hansen-Stiftung an die Kinderklinik. „Die Stiftung befasst sich ausschließlich mit Belangen von Kindern und Jugendlichen. Es war schön, hier im gemeinsamen Kontakt zu sein. Ein wichtiges Projekt, das wir so mit verwirklichen konnten.“ Und auch Daniel Buchzik, Oberarzt an der Klinik für Kinder und Jugendlichen freut sich über das großzügige Engagement. „Seit dem 22. November kann Babywatch genutzt werden. Über jedem Intensivbett sind die Kameras angebracht, schon jetzt nutzen drei Familien dieses Angebot. Allerdings ist es nicht so, dass die Kamera rund um die Uhr Bilder überträgt – vielmehr haben wir bestimmte Zeiten, in denen sie angeschaltet wird und dann für eine gewisse Zeit live überträgt.“

Heidrun Hansen und ihre Stiftung sind nicht die einzigen Unterstützer der Frühchen-Kameras. Auch die Familien Mack aus Kirchberg Jagst und das Flair Park Hotel in Ilshofen, die mit den Firmen Leonard Weis, Bausch und Ströbel, der VR Bank und den Bogeys Baden-Württemberg zusammen ein Benefiz-Golfturnier dafür veranstalteten, brachten mit großem Einsatz Spendenbeiträge ein.

Bildunterschriften:

Babywatch1:  vlinr: Gisela T. Breitschwerdt, Daniel Buchzik, Heidrun Hansen, Isabell Rathgeb und Jürgen Lechner Babywatch4: Das Kamerasystem auf der Frühchenintensivstation des Diak Klinikum im Einsatz mit einer Trainingspuppe

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