– wenn das Leben im Perinatalzentrum beginnt
Zusage zum Erhalt des Perinalzentrums Level 1 – der Förderverein der Kinderklinik am Diak Klinikum setzt sich weiter ein
zum Weltfrühgeborenentag freuen wir uns noch einmal besonders über die Zusage von Minister Lucha, zum Erhalt des Perinatalzentrums Level 1 an der Klinik für Kinder und Jugendliche am Schwäbisch Haller Diak Klinikum für das Jahr 2024. Der Förderverein und auch die Menschen in der Region hoffen jedoch auf eine langfristige Versorgung und Zusage für den ländlichen Raum. „Aus diesem Grund läuft die Petition vorerst weiter“, so Isabell Rathgeb, Vorsitzende des Fördervereins: „Damit können wir auch das Vorhaben von Minister Lucha, die Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses zur Erhöhung der Mindestzahlen von Frühgeborenen überprüfen zu lassen, aktiv unterstützen. Innerhalb von 1,5 Wochen hatten wir über 9.000 Unterschriften für den Erhalt gesammelt und einen Offenen Brief mit Unterstützung von Politik, Gesellschaft und vielen weiteren auf den Weg gebracht. Es freut uns, dass Minister Lucha hier die Verlängerung in Aussicht stellt. Von Minister Lauterbach kam bis heute keine Reaktion auf unseren Brief, der ihm sowohl per Einschreiben als auch online zuging. Wir hoffen weiter auf Planungssicherheit für diesen Flächenlandkreis und alle Risikoschwangere und Geburten für Frühchen unter 1250 Gramm. Am Beispiel von Freya und Tristan konnte ich nachempfinden, wie wichtig, diese höchste Versorgungsstufe für die Region ist.“
Mutter Heike Strempfer war im Interview mit unserem Förderverein und berichtet von der Geburt ihrer Zwillinge Freya und Tristan. Mitten in der Corona-Pandemie ruft Heike Strempfer in der Frauenklinik des Diak Klinikums wegen starker Rückenschmerzen in der Schwangerschaft an, die Mitarbeiterin des Klinikums ist alarmiert und lässt die junge Schwangere direkt auf die Wochenstation bringen. Kurze Zeit später entbindet sie Zwillinge in der 25. Schwangerschaftswoche: Tristan und Freya mit 820 und 730 Gramm. Zunächst stehen die junge Mutter und der Vater unter Schock: „Die beiden wurden sofort auf der Intensivstation des Perinatalzentrums Level 1 behandelt, durch die Pandemie schottete ich mich ab dem Zeitpunkt der Geburt meiner Kinder komplett ab. Ich hatte große Angst nicht mehr zu meinen Kindern zu dürfen oder sie vielleicht anzustecken.“ Die jungen Eltern wohnen in Geislingen bei Braunsbach und wissen sofort, dass die Nähe zur Klinik einen unschätzbaren Wert hat: „Wer weiß ob die beiden sonst in der 25. Woche überlebt hätten?“ Noch heute berührt sie dieser Gedanke sehr, auch die Pflegekräfte der Klinik für Kinder und Jugendliche gerade auf der neonatologischen Intensivstation geben den Eltern Kraft: „Die Pflegekräfte in Schwäbisch Hall waren in dieser Zeit die allergrößte Stütze für mich. Ich konnte jede Frage stellen und bekam verständliche und empathische Antworten. Medizinisches und pflegerisches Fachpersonal war immer sofort zur Stelle, wenn sich bei Tristan oder Freya etwas spontan verändert hatte. Auch Frau Michael, die Seelsorgerin der Kinderklinik, besuchte mich regelmäßig. Die Gesamtatmosphäre auf der Intensivstation hat mir einfach Mut gemacht und mir unglaublich viel Rückhalt gegeben.“
Nach vier Monaten intensiver Betreuung konnten beide Kinder nach Hause entlassen werden. Für einige Zeit war ein Geschwisterkind noch länger im Krankenhaus und das andere schon zu Hause. Auch hier war die Nähe zur Klinik von großem Vorteil für die Familie. Heute sind die Zwillinge 2,5 Jahre alt, topfit und bis vor kurzem auch noch regelmäßig im Sozialpädiatrischen Zentrum der Klinik zu Untersuchungen und Begleitung. Nun beginnt eine neue, eine hoffentlich sorgenfreiere Zeit für die Familie. Wichtig ist Heike Strempfer: „Als ich vom drohenden Entzug des Level1 Status erfahren habe, konnte ich das kaum glauben, sofort haben wir die Petition unterschrieben! Für mich wäre das kaum vorstellbar, was das für Auswirkungen für andere Mütter in meiner Situation haben könnte. Deshalb wäre ich froh, wenn es zu einer langfristigen Zusage für das Perinatalzentrums Level 1 kommen kann.“
Der Förderverein der Klinik für Kinder und Jugendliche am Diak Schwäbisch Hall sammelt weiter Unterschriften mit der Petition https://www.openpetition.de/!lcftd – weitere Informationen finden Sie unter www.beuteltigerstark.de zu sehen.